Montag, 16. Juni 2008

(Er-)finde die Backspace-Taste

Stell dir vor, auf deiner Computer-Tastatur fehlt die Backspace- (Korrektur-) Taste. Wie schnell und kreativ wärst du tatsächlich am PC, wenn sie nicht verfügbar wäre?

Konkret ermöglicht die Backspace-Taste Buchstaben, Worte, Sätze, Konzepte, Strategien und sogar Visionen zu korrigieren - sprich sie trägt zur Entwicklung von Neuem bei. Fehlte sie, fehlten ebenso die Dynamik, Geschwindigkeit und Flexibilität der Schreiberin oder des Schreibers. Es wäre sogar besser überhaupt nichts mehr zu schreiben, denn nur dadurch könnten Fehler vermieden werden.

Eine Nullfehler-Kultur lähmt also nicht nur das Schreiben mit Tastatur sondern im Übertragenen Sinne das gesamte Unternehmen. Lass Fehler zu - zumindest dort, wo sie der Weiterentwicklung dienen.

Fehlt die Backspace-Taste, erfinde sie. Solltest du sie nicht kennen, kannst du davon aus gehen, dass sie jemand aus der Belegschaft kennt.

Montag, 2. Juni 2008

Kreativität predigen und trotzdem Wein schenken

Wenn ich bedenke, dass die High Society der Kreativitätsverantwortlichen deutscher und internationaler Unternehmen an der Internationalen Jahrestagung für Ideenmanagement "Ideen machen Zukunft - Schätze heben" in Essen teilgenommen haben, bin ich erstaunt, wie gewöhnlich professionell die Tagung daher kommt.

Als kreative Schöpfungen sind mir lediglich die Umbenennung der Workshops in "Vertiefungsthemen" und die erfrischende Erneuerung des dib-Logos augefallen. Ansonsten präsentiert sich die Tagung seit Jahren unverändert, Referenten bieten keine kreativen Formen der Präsentationen und als Dankeschön erhalten sie immer noch die altbewährte teure Weinflasche nett verpackt.

Auch der DIA (dib Ideen Award) ist keine wirkliche Kreativleistung sondern ein reines Minimieren der Verschwendung (überflüssige Buchstaben weglassen). Symbolträchtiger wäre beispielsweise die Taufe eines Sterns im Sinne einer astronomischen Leistung und einem Blick für das Weite.

Wenn wir Ideenmanager Veränderung predigen und Diskussionen über festgefahrene Management-Teams und unflexibles Verhalten in Unternehmen führen, können wir es uns dann leisten, selbst kein bisschen anders zu sein?

Die dib-Tagung zum Ideenmanagement muss Kreativität zeigen und fördern und darf deshalb keine klassische Form einer Tagung sein (wie jede andere). Wie wäre es beispielsweise, gemeinsam im Wald Hütten zu bauen und die Workshops am lauschigen Bach zu erleben? Warum nicht ein Wellnesshotel in den Bergen chartern und in den verschiedenen Bädern die Tagungsinhalte präsentieren? Auch ein OBI-Markt könnte sich als Tagungsort bestens eignen. Auch auf einem Grossbauernhof tagen, würde "anders" bedeuten.

Vergessen wir nicht, dass Ideenmanagement - wie es in Unternehmen heute verstanden wird - laufend die positive Veränderung sucht und Unternehmen dank der Kreativität der Mitarbeitenden optimierte und neue Wege beschreiten. - Sollte dieser Geist nicht zuallererst bei den Verantwortlichen für dieses Thema stattfinden - nämlich bei Ihnen und mir?